Frühstück bei Schwangerschaftsdiabetes: 5 Tipps für einen guten Start in den Tag
Diesen Spruch kennst du sicher auch: “Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.” Auch die Gerüchte, beim Frühstück ohne Reue zuschlagen zu können und abends bloß keine Kohlenhydrate zu essen, halten sich oft noch hartnäckig. Dabei ist mittlerweile erwiesen, dass beide zu den Ernährungsmythen gehören, die so einfach nicht stimmen.
Und gerade bei Schwangerschaftsdiabetes wäre es nicht besonders hilfreich, dich so zu ernähren, denn laut Ernährungsberatung sollst du deinen Blutzucker möglichst stabil halten. Das bedeutet nicht nur, ähnliche Portionsgrößen zu essen, sondern auch, dass mehrere kleine Mahlzeiten oft besser vertragen werden als wenige große.
Vor allem beim Frühstück fällt es vielen Frauen schwer, sich umzustellen. Einerseits liegt das an den Gewohnheiten, andererseits an der Unsicherheit, was denn überhaupt erlaubt ist. In diesem Beitrag möchten wir dir einen allgemeinen Überblick geben, ein paar Ideen für dein Frühstück bei Schwangerschaftsdiabetes und zwei unserer absoluten Lieblingsrezepte!
Was ist nun anders beim Frühstück mit Schwangerschaftsdiabetes?
In aller Regel dient das Frühstück dazu, deine über Nacht geleerten Speicher wieder aufzufüllen, damit du den Tag energiegeladen starten kannst. Mit Schwangerschaftsdiabetes ist das etwas anders, denn das Insulin in deinem Körper funktioniert oft morgens am besten. Eine große Mahlzeit, wie du sie vielleicht gewohnt warst, würde also deinen Blutzucker unnötig in die Höhe treiben.
Auf der anderen Seite ist es auch nicht sinnvoll, ganz darauf zu verzichten, denn ohne Nährstoffe sinkt dein Blutzuckerspiegel ab. Und wie du sicherlich von deinem Termin beim Ernährungsberater weißt, ist unser Ziel, diesen kleinen Stinker möglichst stabil zu halten. Aber wie stellst du das an, ohne völlig verzichten zu müssen?
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Tipps fürs Frühstück bei Schwangerschaftsdiabetes
Das knusprige, helle Kaiserbrötchen mit Omas Erbeermarmelade wird es wohl erst einmal nicht mehr sein – das geben wir zu. Aber das Bild von einem fast leeren Teller mit einer einzigen Selleriestange brauchen wir definitiv auch nicht!
Mit ein bisschen Probieren und ein paar kreativen Ideen kannst du dich nicht nur satt essen, sondern auch viele neue Ideen für dein Frühstück bekommen. Wichtig dabei ist, dass du bereit bist, dich von deiner gewohnten Routine zu lösen und offen bist, Neues zu versuchen.
Denn denke daran: Du tust es für einen guten Zweck! Und vielleicht findest du so ein paar Ideen, die du auch nach der Schwangerschaft beibehältst.
Tipp 1: Aus 1 mach 2
Was ist besser als 1 Frühstück? Ganz genau – 2 Frühstücke! Dein Blutzucker bleibt in der Regel stabiler, wenn du mehrere kleine Mahlzeiten statt wenigen großen zu dir nimmst. Die klassische Reihenfolge Frühstück, Mittag- und Abendessen kannst du also durch Snacks ergänzen oder sie in verschiedene Mahlzeiten aufteilen.
So kannst du beispielsweise ein herzhaftes und ein süßes Frühstück essen oder beliebig kombinieren. Falls du vor der Diagnose eher ein großes oder sogar gar kein Frühstück hattest, wird es zunächst eine kleine Umstellung sein. Aber wie so vieles im Leben, ist auch das einfach nur eine Gewohnheit!
Tipp 2: Schwangerschaftsdiabetes-Superfoods
Vielleicht kennst du diesen Tipp bereits von den allgemeinen Hinweisen zur Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes: In Verbindung mit Fett oder auch Eiweißprodukten steigt bei vielen der Blutzuckerspiegel wesentlich langsamer an. So können viele Frauen Lebensmittel in Kombination damit genießen, die sonst die Werte zu sehr in die Höhe treiben würden.
Für dein Frühstück kann das ein absoluter Gamechanger sein! So geht zum Beispiel oftmals Quark mit Beeren super, Vollkornbrot mit Butter und Belag oder mit Frischkäse. Auch Ei in Verbindung mit Vollkornbrot o.ä. funktioniert oft sehr gut.
Probiere hier einfach aus, was du gut verträgst und für dich funktioniert!
Tipp 3: Vollkorn und Co.
Viele Schwangere vertragen bestimmte Vollkornprodukte. Mal geht Weizenvollkorn nicht, dafür aber Dinkelvollkorn. Das ist sehr individuell und du kommst nicht drumherum, einfach auszuprobieren. Dasselbe gilt auch für Flocken. Was allerdings wirklich oft funktioniert, ist Vollkorn in Kombination mit Tipp 2. Frauen, die Vollkornbrot nicht vertragen, fahren oft gut mit Knäckebrot aus Roggen oder einem Brot ohne Mehl. Das bekommst du in ausgewählten Supermärkten oder kannst du selbst backen.
Unser Tipp: Backe gleich 2 auf einen Schlag und schneide in Scheiben, was du nicht aufbrauchst. So kannst du dir täglich einzelne Scheiben aus dem Gefrierschrank nehmen und auftauen!
Backen ohne Mehl und Zucker – leckere Kuchenrezepte mit vielen Varianten
Mittlerweile gibt es viele tolle Möglichkeiten für leckere Kuchen und Gebäckstücke auch bei Schwangerschaftsdiabetes.
Damit du nicht selbst suchen und ausprobieren musst, haben wir ein kleines Backbuch für dich gezaubert:
- 5 leckere Rezepte von Streuselkuchen bis zum Brownie
- Bonus: Ideen zu jedem Rezept, wie du leckere Alternativen daraus zauberst.
- Bonus: wertvolle Tipps rund ums Backen mit Schwangerschaftsdiabetes.
Tipp 4: Trick 17, wenn Brot gar nicht geht
Es kann sein, dass du schon viele Varianten an Brot versucht hast und deine Werte sogar bei Knäckebrot manchmal verrückt spielen. Das kann frustrierend sein, vor allem beim Frühstück. Aber keine Panik – auch hier haben wir Tipps für dich!
Hast du z.B. gerne Porridge gegessen, kannst du statt der Haferflocken beispielsweise Flocken aus Hirse oder einem anderen Lebensmittel versuchen. Als Grießbrei-Ersatz kannst du Flohsamenschalen versuchen.
Isst du lieber herzhaft, sind vielleicht Oopsies etwas für dich. Oops – what? Oopsies sind eine Art Brötchenersatz aus Ei, die du nach Lust und Laune belegen kannst. Das Rezept ist übrigens eines unserer Lieblingsrezepte und du findest es weiter unten oder in unserem Kochbuch 🙂
Alternativ kannst du dir auch Rühreier oder Omelett zubereiten und entweder Gemüsewürfel reinschneiden oder mit Käse und Schinken belegen.
Mit ein wenig Kreativität findest du tolle Ideen, die dein Frühstück trotz Schwangerschaftsdiabetes abwechslungsreich und lecker machen.
Tipp 5: Bewegung
Dieses Thema haben wir in einem anderen Blogartikel bereits erwähnt, denn es ist wirklich wichtig und macht oft einen Unterschied. Dass Bewegung an sich schon eine gute Sache ist, wissen wir alle. Bei Schwangerschaftsdiabetes kann sie dabei helfen, den Blutzucker wesentlich langsamer steigen zu lassen. Das hilft dir, wenn du beim Essen mal daneben gegriffen hast oder deine Werte aus anderen Gründen zu hoch sind. Außerdem bringst du auch noch dein ganzes System in Schwung und verhinderst durch einen Spaziergang nach dem Essen auch noch das lästige Suppenkoma!
Wie du siehst, ist auch das Frühstück bei Schwangerschaftsdiabetes nichts, woran du verzweifeln solltest. Vielmehr kannst du die Umstellung nutzen, neue Rezepte auszuprobieren, schlechte Gewohnheiten hinter dir zu lassen und kreativ zu werden!
Und falls du nach unseren ganzen Beispielen fürs Frühstück auch Hunger bekommen hast, kommen jetzt unsere 2 Lieblingsrezepte fürs Frühstück – guten Appetit!
Oopsies
Woher der Name auch immer stammt – wir sind froh, dass es sie gibt! Oopsies sind ein toller Ersatz für Brötchen zu einem herzhaften Frühstück und sind schnell gemacht.
Zutaten für 6 Stück:
- 2 Eier
- 100g Quark
- Salz
Zubereitung:
Die Eier trennen und das Eiweiß mit etwas Salz aufschlagen. Das Eigelb mit dem Quark mischen und unter das Eiweiß heben. Die Masse in 6 Teilen auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und bei 180°C ca. 20 Minuten backen.
Hirsebrei
Hirse ist nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern punktet auch hinsichtlich Vitaminen und Mineralstoffen wie beispielsweise Eisen. Durch den feinen Geschmack kannst du sie auch super für süße Gerichte verwenden.
Zutaten für 2 Pers.:
- 100g Hirse
- 450ml Pflanzenmilch
- 1 Karotte
- Vanille
- Zimt oder Kakao (je nach Lust und Laune)
- 4 EL Joghurt
- 150g Beeren
Zubereitung:
Die Hirse mit kaltem Wasser abbrausen und mit der Milch aufkochen. Geraspelte Karotte und die Gewürze dazugeben und 20 Minuten köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren. Den Herd ausschalten, noch 10 Minuten zugedeckt quellen lassen und zum Schluss den Joghurt und die Beeren unterrühren.
Die geraspelte Karotte verleiht dem Gericht Süße und Volumen und so hast du direkt eine kleine Portion Gemüse abgefrühstückt! Das funktioniert auch bei anderen Gerichten wie beispielsweise Porridge.
Wir hoffen, wir konnten dir hier ein paar Ideen geben für ein leckeres Frühstück. Schwangerschaftsdiabetes heißt eben nicht hungern. Hier und da ein paar Dinge ersetzen oder eben anders essen, als bisher – wir helfen dir dabei!
Du hast es satt, immer wieder nach Rezeptideen suchen zu müssen? Dann hol dir unser Kochbuch für Schwangerschaftsdiabetes. Darin findest du:
- 50 leckere Rezepte die du ganz leicht nachkochen kannst
- Bonus: Baukasten
- Bonus: Wochenplaner
- Bonus: Checkliste DOs & DON’Ts bei Schwangerschaftsdiabetes
Hol dir hier unser Rezeptbuch „Lecker, schnell und einfach“
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was kann man bei Schwangerschaftsdiabetes zum Frühstück essen?
Du solltest auf helle Backwaren verzichten und stattdessen lieber zu Vollkornprodukten oder Knäckebrot greifen, je nachdem, was du verträgst. Joghurt oder Quark mit Obst und Eierspeisen eignen sich ebenfalls sehr gut fürs Frühstück.
Welches Obst kann ich bei Schwangerschafstdiabetes essen?
Beeren haben den geringsten Fruchtzuckeranteil. Diese eigenen sich also am besten zum Naschen oder Backen. Hier ein paar Rezeptideen.
Und hier Infos zum Fruchtzucker in Obst.
Was darf ich bei Schwangerschaftsdiabetes naschen?
Ein Quark mit Beeren ist ein toller Snack, aber auch selbstgebackerner Käsekuchen oder zuckerfreie Schokolade eignen sich zum Naschen. Eine handvoll Nüsse stillt ebenfalls den Heißhunger und ist dazu noch sehr gesund. Davon kannst du immer ein paar in der Handtasche dabei haben.
Darf ich bei Schwangerschaftsdiabetes Joghurt essen?
Die gute Nachricht: Ja!
Am besten eignet sich ungesüßter Naturjoghrt. Mit Beeren, Nüssen etc. kannst du ihn schnell in ein leckeres Frühstück verwandeln.