Meine Erfahrungen mit Gestationsdiabetes

Meine Erfahrungen mit Gestationsdiabetes

Die Schwangerschaft mit meinem Sohn verlief total entspannt und ich habe sie in vollen Zügen genossen! Als bei einer Routineuntersuchung der Verdacht einer Schwangerschaftsdiabetes aufkam, hat mich das zunächst überhaupt nicht aus dem Konzept gebracht. Schließlich war ich kerngesund, schlank und hatte auch sonst keine Probleme. Da wird schon nichts sein – dachte ich – 6, setzen! Das war wohl nichts!

Meine Erfahrung mit Schwangerschaftsdiabetes

Das Ergebnis des ersten Tests lag recht weit über dem Grenzwert. Na toll! Ich hatte weder Lust, mich mit dem Thema zu beschäftigen noch mich mit meiner Ernährung auseinanderzusetzen. Immerhin konnte ich schon immer essen, was ich wollte. Halbherzig habe ich ein paar Anpassungen vorgenommen und gehofft, mit Wasser trinken, mehr Grünzeug auf dem Speiseplan und dem Verzicht auf Süßkram ist die Sache erledigt. So hatte ich mir das vorgestellt. Ja. Denkste.

Zwei Wochen später war ich zum großen Zuckertest in der Frauenarztpraxis. Dabei wird – wie beim kleinen Zuckertest – wieder ein Zuckercocktail verabreicht und dann der Zuckerwert gleich dreimal getestet: nüchtern, eine Stunde nach dem Cocktail und nochmal 2 Stunden später. Die ersten beiden Werte waren in Ordnung (Yeah!), der dritte Wert lag jedoch minimal über der Grenze. Aufgrund des ersten Tests wollte man kein Auge zudrücken und kein Risiko eingehen – es geht ja schließlich auch um das Baby. Und da stand ich nun – mit der Überweisung ins Diabeteszentrum.

 

Auf zur Ernährungsberatung: Käsekuchen statt Streuselschnecke!

Die Diabetesberatung im Krankenhaus startete zu meinem Unmut mit der endgültigen Diagnose Schwangerschaftsdiabetes. Nun ging es an die Ernährungsberatung. Alles in Allem war das sehr hilfreich und hat mir einen guten Überblick verschafft, worauf zu achten ist und wie meine Ernährung ab sofort aussieht. Kohlenhydrate sollte ich reduzieren und die bösen Carbs durch Gute ersetzen. Beeren sind ok, da sie den geringsten Zuckerwert der Früchte haben (zum Glück gab es im Sommer viele leckere frische Beeren!). Mal eine Kugel Eis ist zum Glück auch ok und Reis oder Nudeln kann man durch die Vollkornversionen ersetzen. Vollkornnudeln sind etwas bissfester als Herkömmliche, vom Geschmack her aber sehr ähnlich und für mich absolut machbar. Dasselbe gilt für Brot. Weizenbrötchen waren ab sofort tabu, aber auch hier durfte ich in Maßen auf Vollkorn zurückgreifen. Dabei habe ich entdeckt, dass Vollkornknäckebrot weniger gehaltvoll ist als eine Scheibe Vollkornbrot – das fand ich richtig gut, denn somit kann man gefühlt ordentlich zulangen, ohne die Zuckerwerte zu sehr in die Höhe zu treiben.

Selbst auf Kuchen musste ich nicht ganz verzichten, sollte aber lieber zu den ‚weniger Teigigen‘ greifen. Also gab es Käsekuchen statt Streuselschnecke. Und glaube mir: es gab viel Käsekuchen während meiner Schwangerschaft (immer wieder sonntags…)!

Und als kleiner Bonus: Bewegung senkt den Blutzuckerspiegel. Also darf man an Tagen, an denen Sport auf dem Programm steht oder vor einem langen Spaziergang auch mal sündigen.

Mehr zum Thema richtige Ernährung mit Schwangerschaftsdiabetes.

 

Mein Messritual

Ab sofort sollte ich nun morgens nüchtern und dann nach jeder Mahlzeit den Blutzuckerwert messen. Das war eigentlich ganz einfach: in den Finger piksen, das Lesegerät ranhalten und den Wert ablesen. Nach ein paar Tagen fand ich es, ehrlich gesagt, richtig spannend zu sehen, wie mein Körper auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert. Ich war jedes Mal total stolz, wenn ich unter den Grenzwerten blieb.

Nach zwei Wochen hatte ich den nächsten Termin im Diabeteszentrum. Ich lag nur bei zwei Mahlzeiten enorm über den Werten – da hatte ich doch tatsächlich die Semmelbrösel in den Hackbällchen nicht ernst genommen! Ich musste also kein Insulin spritzen, sondern nur weiterhin auf meine Ernährung achten. Die Messung des Blutzuckers musste ich nur noch jeden dritten Tag durchführen – später sogar nur noch einmal pro Woche oder nach Bedarf (man möchte manchmal wirklich einfach aus Interesse wissen, wie der Körper wohl auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert).

Damit konnte ich leben, musste also nur die Werte im Auge behalten und hier und da ggf. den Speiseplan etwas anpassen. Spannend war zum Beispiel, dass ich am Anfang meine morgendlichen Haferflocken ganz gut vertragen habe und der Zuckerwert nicht sofort in die Höhe geschossen ist. Später hat mein Körper anders darauf reagiert und mein Zuckerwert lag jedes Mal über der Grenze. Das hieß für mich wohl oder übel, mein Frühstück umzustellen.

Eine weitere Herausforderung bei der Ernährungsumstellung war, Kohlenhydrate herunterzufahren, aber dennoch weiter in ausreichender Menge zu sich nehmen, um dem Kind nicht zu schaden. Man sollte nicht in Ketose – also in den Fettstoffwechsel – gehen, da die Auswirkungen einer Ketose auf das Ungeborene nicht ausreichend geklärt sind. Das Geheimnis liegt somit in den ‚guten‘ bzw. ‚schlechten‘ Kohlenhydraten, also Vollkorn- und Weißmehl. Dieses Wissen wollen wir dir in unserem Rezeptbuch vermitteln und es dir einfacher machen, richtige Mahlzeiten zu zaubern.

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Meine Erfahrung: es gibt immer Überraschungen

Alles in Allem war es zwar neu für mich, auf die Ernährung achten zu müssen, jedoch war es wirklich machbar. Rein psychologisch habe ich beobachtet, wie man sich plötzlich nach Dingen sehnt, die man nicht essen darf. Bei mir war das Süßes, Prinzen Rolle, Bier (alkoholfrei natürlich), Snickers (!) und Cola. Du kannst dir vorstellen, wie meine Krankenhaustasche aussah – wie ein Süßwarenladen! Witzigerweise hatte ich überhaupt kein Verlangen mehr danach, als das Baby da war. Aber keine Angst, ich habe nach und nach trotzdem alles weggefuttert.

Eine Gefahr bei Schwangerschaftsdiabetes ist ja eigentlich, dass das Baby zu groß werden kann. Guess what – mein Sohn wog nur 2750g! In den letzten Schwangerschaftswochen standen wir unter ständiger Kontrolle, da man eine Unterversorgung vermutete und das Kind für die Statistik zu klein und zu leicht war. War mein Körper vielleicht absichtlich in den Diabetesmodus gegangen? Wäre der Kleine vielleicht ohne Ernährungsumstellung durchschnittlich groß geworden und hat die Natur vielleicht alles korrekt eingefädelt? Diese Fragen stelle ich mir hin und wieder, bin aber andererseits auch dankbar für diese Reise und die vielen Dinge, die ich dabei gelernt habe. Ich erkenne nun fast auf einen Blick, ob gute oder böse Carbs in meinem Essen stecken und könnte immer mal wieder auf ‚low carb‘ umstellen, wenn ich müsste.

Der Kleine ist übrigens putzmunter, kerngesund und entwickelt sich prächtig – er wird immer schwerer und wächst uns bestimmt bald über den Kopf.

Solltest auch du die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes erhalten, sieh es als Chance! Du lernst sehr viel über deinen eigenen Körper, setzt sich mit deiner Gesundheit auseinander und entdeckst viele neue leckere Dinge!

Bei Fragen oder Anregungen zum Thema, lass mir doch gern einen Kommentar da. Wie ist deine Geschichte?

 

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Diagnose Schwangerschaftsdiabetes – was musst du bei deiner Ernährung beachten?

Diagnose Schwangerschaftsdiabetes – was musst du bei deiner Ernährung beachten?

Etwas weniger Süßkram und dann wird das schon!

Das dachte ich mir damals, nachdem die Diagnose ‚Schwangerschaftsdiabetes‘ feststand. Ich wollte mich damit zunächst nicht auseinandersetzen, schließlich konnte ich bisher immer essen, was ich wollte. Genau das sollte auch so bleiben! Pustekuchen.
Die erste Amtshandlung des Krankenhauses war ein Termin bei der Ernährungsberatung, die mich auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Wir haben die richtige Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes besprochen, worauf zu achten ist und welche Lebensmittel besser sind als andere. Nun musste ich mir nur noch geeignete Rezepte suchen und schon läuft das – dachte ich. Das war allerdings gar nicht so einfach, denn es gab kaum Informationen und noch weniger Rezepte zum Thema Schwangerschaftsdiabetes.
Ich habe dann vieles ausprobiert und mich intensiv mit dem Thema Ernährung und Schwangerschaftsdiabetes auseinandergesetzt. Damit du das nicht machen musst, möchte ich dir mit diesem Artikel den Einstieg in die Ernährung mit Gestationsdiabetes erleichtern. Außerdem findest du auf dieser Seite viele Grundlagen zu dem Thema.

 

Was steckt hinter  Schwangerschaftsdiabetes?

Zunächst solltest du dich selbstverständlich von deinen Ärzten aufklären und beraten lassen, um eine fundierte Grundlage zu bekommen. Auch eine professionelle Ernährungsberatung kann ich dir nur ans Herz legen, da sie einen Einstieg in das Thema deutlich erleichtert. Schwangerschaftsdiabetes ist keine schwere Krankheit, jedoch führt sie zu einer Störung deines Kohlenhydratstoffwechsel. Dein Körper kann den Zucker der ‚bösen‘ Kohlenhydrate nicht schnell genug aus dem Blut transportieren und es kommt zu einem Anstieg der Blutzuckerwerte. Der Knackpunkt ist dabei die Länge der Zuckermoleküle. Je kleiner diese sind, desto schneller steigt der Blutzucker. Das bedeutet für dich aber nicht, dass du ab sofort strengen Diätauflagen folgen musst. Es geht vor allem darum, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und bestimmte Lebensmittel durch andere zu ersetzen. Etwas genauer erklären wir in diesem Artikel, was Schwangerschaftsdiabetes eigentlich ist.

 

Was bedeutet Schwangerschaftsdiabetes nun konkret für die Ernährung?

 

Grundlagen

Eine der wichtigsten Regeln der Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes ist, die sogenannten ‚bösen Kohlenhydrate‘ im Sinne kurzkettiger Zucker zu vermeiden. Das betrifft auf der einen Seite mit Zucker gesüßte Getränke und Süßigkeiten, auf der anderen Seite Lebensmittel mit Weißmehl. Als Alternative kannst du auf Produkte mit alternativen Süßmitteln und Vollkorn zurückgreifen. Je höher der Vollkornanteil, desto langsamer steigt der Blutzucker! Ein hoher Ballaststoffgehalt sorgt ebenso dafür, dass der Blutzucker langsamer ansteigt. Diese sind vor allem in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst zu finden. Der Fruchtzucker in Obst stellt eine Besonderheit dar, denn er nimmt die Abkürzung über die Leber zu den Zellen und sorgt somit für eine geringe Insulinausschüttung. Man denkt immer, viel Obst ist gesund, aber leider steckt darin oft zu viel FruchtZUCKER. Aber 2 Portionen Obst je 150g täglich sind in der Regel völlig in Ordnung. Eine fettarme Ernährung sowie ausreichend Milchprodukte wirken sich ebenso positiv aus und versorgen euch mit ausreichend Nähstoffen. Grundsätzlich bieten sich mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt an, um starke Schwankungen im Blutzucker zu vermeiden. Feste Zeiten helfen dir, die Blutzuckerwerte gut zu vergleichen und ein Gefühl für die Lebensmittel zu bekommen. Es kann auch sein, dass du im Zeitverlauf unterschiedlich auf bestimmte Lebensmittel reagierst.
Anfangs habe ich zum Frühstück Haferflocken gegessen. Nach einiger Zeit hat mein Blutzucker so heftig darauf reagiert, dass ich sie bis zum Ende der Schwangerschaft streichen musste. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, gerade anfangs den Blutzucker täglich zu messen. So siehst du direkt, wenn sich etwas verändert und kannst rechtzeitig reagieren.

Soweit zur Theorie – aber wie genau setzt du das im Alltag um?

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Tipps für deinen Alltag

Mein Highlight während der Schwangerschaft war definitiv das Eis am Wochenende. Und ja – das geht auch mit Schwangerschaftsdiabetes! Wähle aufgrund des Zuckergehaltes lieber Milch- statt Fruchteis. Mehr über meine Erfahrungen kannst du in diesem Beitrag lesen.
Süßigkeiten sollten aufgrund des hohen Zuckeranteils während der Schwangerschaftsdiabetes vermieden werden. Es gibt jedoch mittlerweile einige Alternativen mit Süßungsmitteln, die den Blutzucker kaum beeinflussen. Eine süße Variante zum Naschen stellen auch Beeren dar. Sie enthalten einen geringeren Zuckeranteil als viele andere Obstsorten.
Oft vergessen wir bei all den Lebensmitteln unsere Getränke. Nicht nur in Softdrinks, sondern vor allem in Fruchtsäften ist viel Zucker enthalten. Grundsätzlich solltest du bei Durst auf Wasser zurückgreifen. Bei süßen Gelüsten dürfen es aber hin und wieder zuckerfreie Limonaden oder Saftschorlen sein. Eine ganz tolle Alternative sind Früchtetees. Sie schmecken auch kalt super lecker und sind ein toller Ersatz für alle, die ein bisschen Geschmack möchten. Brot, Nudeln und Ähnliches sind mittlerweile fast überall in der Vollkornvariante zu finden. So kannst du auch weiterhin Lieblingsgerichte wie Spaghetti Bolognese oder Pizza essen. Für kohlenhydratarmen Pizzateig gibt es übrigens auch tolle Rezepte aus Blumenkohl oder Käse!

 

Die Bewegung nicht vergessen

Welchen Einfluss Bewegung auf Schwangerschaftdiabetes haben kann, möchte ich dir an einer kleinen Geschichte verdeutlichen. Mein Mann und ich hatten einen Kinobesuch geplant – jedoch nicht ohne Grundlage. In unserem Fall war das ein großer Burger. Es war abzusehen, dass danach meine Blutzuckerwerte verrücktspielen würden. Die Zeit bis zum Film haben wir genutzt und sind einfach 2 Runden um den Potsdamer Platz gelaufen. Pünktlich und mit normalem Blutzucker saßen wir dann im Kino 🙂

Das soll dich keinesfalls dazu anstiften, ständig mit Fritten in der Hand herumzulaufen. Ich möchte dir damit ans Herz legen, dich mehrmals die Woche ordentlich zu bewegen. Sport wirkt sich auf den Blutzucker ähnlich aus wie Insulin und kann dazu beitragen, die Blutzuckerkonzentration zu senken und unterstützt so eine ausgewogene Ernährung ideal.

Die Diagnose ‚Schwangerschaftdiabetes‘ ist natürlich nichts, was man sich gerne in den Einkaufswagen legt. Im Nachhinein weiß ich aber auch die positiven Aspekte zu schätzen: Ich habe mich intensiv mit meiner Ernährung auseinandergesetzt und automatisch gesünder gegessen, da viele Vollkornprodukte und Gemüse auf dem Plan standen. Außerdem habe ich neue Lieblingsgerichte entdeckt, die bis heute regelmäßig gekocht werden. Und das ist nicht nur gut für dich, sondern auch für dein Baby.

Quellen: https://www.diabinfo-leben.de/schwangerschaftsdiabetes/behandlung.html
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/frauenklinik/PDF/Gestationsdiabetes.pdf

 

Hast du noch weitere Geheimtipps zur richtigen Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes? Was hat dich durch die Zeit gebracht und worauf konntest du gar nicht verzichten (wir sind doch alle nur Menschen…)?

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FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wie kann man Schwangerschaftsdiabetes feststellen?

Durch den oralen Glukosetoleranztest kann festgestellt werden, ob Schwangerschaftsdiabetes vorliegt.
Überlichweise macht diesen Test dein Frauenarzt im Laufe der Schwangerschaft. Du trinkst auf nüchternen Magen eine Zuckerlösung und im Anschluß wird Blut gezogen und dein Blutzuckerwert ermittelt.

Was bedeutet es, wenn du Schwangerschaftsdiabetes hast?

Zuerst machst du einen Termin bei der Ernährungsberatung und stellst deine Ernährung entsprechend um. Nun misst du regelmässig deinen Blutzuckerwert um so herauszufinden, welche Lebensmittel du gut verträgst oder wo dein Blutzuckerspiegel in die Höhe schießt. Idealerweise pegelt es sich dann langsam ein und du kommst gut zurecht. Ist das nicht der Fall, kann es sein, dass du Insulin spritzen mußt.
Lass dich von der Diagnose aber nicht entmutigen. Meist bekommt man es mit der richtigen Ernährung gut in Griff.

Welche Folgen hat Schwangerschaftsdiabetes für mein Kind?

Im Idealfall gar keine.
Es kommt vor, dass das Kind ein höheres Geburtsgewicht hat und es kann zu Frühgeburten kommen. Manchmal kommen Babys mit Diabetes auf die Welt, da sich ihr Organismus auf den erhöhten Blutzuckerspiegel eingestellt hat.
Daher ist es wichtig, dass du mit der Diagnose deine Ernährung umstellst, die Blutzuckerwerte regelmässig kontrollierst und deine Kontrolltermine wahrnimmst.

Was kann Schwangerschaftsdiabetes auslösen?

Der genaue Auslöser ist nicht bekannt. Experten gehen aber davon aus, dass Betroffene schon vor der Schwangerschaft eine geringe Insulinsensitivität haben, was sich im Laufe der Schwangerschaft verstärken kann. Daher wirst du im Laufe deiner Behandlung auch nach Diabetesfällen in deiner Familie befragt. Manchmal ist es einfach genetisch bedingt und die Tendenz vererbt.

Schwangerschaftsdiabetes – Was ist das und wie gehe ich damit um?

Schwangerschaftsdiabetes – Was ist das und wie gehe ich damit um?

Schwangerschaftsdiabetes ist eine häufige Diagnose in der Schwangerschaft – und sorgt bei den werdenden Müttern für sehr viel Verunsicherung. Festgestellt wird die Stoffwechselerkrankung meist bei den Routineuntersuchungen. Symptome treten wiederum selten auf. Umso wichtiger ist es, die Untersuchung auch wirklich wahrzunehmen. Nach der Diagnose kommen viele Fragen auf: Wie gefährlich ist Schwangerschaftsdiabetes für mich und das Kind? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? In diesem Artikel gehen wir auf die Fragen ein. 

Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Bei der Schwangerschaftsdiabetes ist der Blutzuckerspiegel der werdenden Mutter dauerhaft oder sehr lange nach den Mahlzeiten erhöht. Die Schwangerschaftsdiabetes ist eine Form der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und wird manchmal auch als als Typ-4-Diabetes bezeichnet. Der Unterschied ist vor allem die Erstdiagnose zum Zeitpunkt der Schwangerschaft. Zudem verschwindet der Typ der Diabetes häufig auch nach der Schwangerschaft wieder. 

Symptome gibt es meist keine oder nur sehr leichte wie vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen oder Müdigkeit. Da diese Symptome aber auch insgesamt häufig bei der Schwangerschaft vorkommen, wird ihnen meist keine große Bedeutung gegeben. 

Hinweise auf eine Schwangerschaftdiabetes geben zudem folgende Symptome:

  • Bluthochdruck
  • Gesteigerte Fruchtwassermenge
  • Scheidenentzündungen (verursacht durch den erhöhten Zuckeranteil)
  • Starke Gewichts- und Größenzunahme des Ungeborenen

Der Test auf Schwangerschaftsdiabetes erfolgt routinemäßig. Bei deutlichen Beschwerden, sollte man sich aber bereits vor dem Termin für die Untersuchung an den behandelnden Arzt wenden.

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes festgestellt?

Da die Schwangerschaftsdiabetes in den meisten Fällen symptomlos verläuft, sollten alle Schwangeren getestet werden. Dies erfolgt meist in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche mit dem oralen Glukosetoleranztest. Wenn Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes in der Familie, Schwangerschaftsdiabetes in einer früheren Schwangerschaft oder bestimmte Stoffwechselerkrankungen bestehen, kann der Test schon im ersten Schwangerschaftsdrittel gemacht werden. 

Der Glukosetoleranztest besteht aus zwei Tests, die für Mutter und Ungeborenes vollkommen gefahrlos sind. Zunächst erfolgt der Vortest, bei dem die Schwangere ein Glas Wasser mit Glukose trinkt. Nach einer Stunde Wartezeit erfolgt dann eine Blutentnahme zur Bestimmung des Blutzuckerspiegels. Wie du siehst also eine ganz harmlose und entspannte Untersuchung, vor der man keine Angst zu haben braucht. 

Jetzt entscheidet der Wert. Liegt dieser unter dem Grenzwert von 7,5 mmol/l (unter 135 mg/dl), ist der Test beendet und es liegt kein Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes vor.

Aber auch ein Wert darüber ist noch kein Beweis für eine Schwangerschaftsdiabetes. Leicht erhöhte Blutzuckerwerte sind bei Schwangeren durch den veränderten Stoffwechsel völlig normal.  Um aber sicherzugehen, erfolgt ein zweiter Test. Dazu muss die Schwangere nüchtern sein und in diesem Zustand den Blutzuckerspiegel bestimmen lassen. Danach muss sie eine Zuckerlösung trinken. Wie auch schon beim Vortest erfolgt dann nach einer Stunde eine weitere Blutzuckerbestimmung und nach der zweiten Stunde noch einmal. 

Überschreitet einer der drei gemessenen Blutzuckerwerte die Grenzwerte, liegt ein Schwangerschaftsdiabetes vor.

Die Kosten für den Test werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. 

 

Warum kommt es zu Schwangerschaftsdiabetes?

Welche Ursachen genau die Schwangerschaftsdiabetes auslösen ist nicht bekannt. Experten gehen davon aus, dass die betroffenen Frauen bereits vor der Schwangerschaft eine verringerte Insulinsensitivität haben. Dies kann sich dann im Laufe der Schwangerschaft verstärken, da ab der 20. Schwangerschaftswoche die Zellen unempfindlicher gegen Insulin werden. Sprechen die Zellen nicht mehr so sehr auf das blutzuckersenkende Insulin an, steigt der Blutzuckerspiegel. Verantwortlich dafür sind hormonelle Veränderungen. Bei Frauen, die eine Schwangerschaftsdiabetes entwickeln, reicht die Insulinproduktion nicht mehr aus, um dem hohen Blutzuckerspiegel entgegenzuwirken. 

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Gab es Schwangerschaftsdiabetes schon immer?

Schwangerschaftsdiabetes zählt zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft – und das nicht erst seit gestern. Die Häufigkeit von Schwangerschaftsdiabetes ist weltweit in den letzten 15 Jahren angestiegen. 

Dies liegt aber auch daran, dass heute routinemäßig getestet wird. Mit mehr Tests werden somit also auch mehr Fälle entdeckt.  Dazu kommen Risikofaktoren wie Übergewicht und ein höheres Alter der Schwangeren. Auch unser heutiges Essverhalten unterscheidet sich sehr von dem unserer Großeltern (mehr Zucker, mehr verarbeitete Lebensmittel). Auch dieser Faktor sorgt für eine vermehrte Entstehung von Diabeteserkrankungen. 

Beachtet sollte aber auch werden, dass die Grenzwerte zur Feststellung von Schwangerschaftsdiabetes verändert wurden und so mehr Diagnosen positiv sind im Vergleich zu den alten Grenzwerten. 

 

Welche Auswirkungen hat die Erkrankung auf das Baby?

Auch bei einer vorliegenden Schwangerschaftsdiabetes verlaufen die Schwangerschaften in den meisten Fällen völlig normal. Gefahren treten vor allem auf, wenn die Schwangerschaftsdiabetes nicht entdeckt wird. Durch das Wahrnehmen der Vorsorgeuntersuchungen tritt dies aber heutztage kaum mehr auf. 

Wenn die Erkrankung sich sehr früh in der Schwangerschaft entwickelt und unentdeckt bleibt, kann es zu Fehlbildungen vor allem im Bereich des Herzens kommen. Durch den erhöhten Zuckerfluss von Mutter zu Kind können die Kinder starke Wachstumsschübe bekommen. Zusammen mit der erhöhten Fruchtwassermenge kommt es so häufig zu einer Überdehnung der Gebärmutterwand, welche Frühgeburten auslösen kann. 

Die Kinder von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes sind häufig bei der Geburt etwas schwerer als der Durchschnitt. Aber auch das ist noch kein Grund zur Sorge. Auch dadurch mögliche auftretende Probleme bei der Geburt können durch eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung verhindert werden.

In seltenen Fällen können die Kinder nach der Geburt Anpassungsschwierigkeiten haben und zu Unterzuckerung direkt nach der Geburt neigen. Diabetes beim Neugeborenen muss aber nicht befürchtet werden. Auch manche Mütter entwickeln nach der Schwangerschaft ein Diabetes, deshalb sollte man nach der Entbindung nochmal einen Zuckertest machen.

Die genannten Probleme können durch die frühzeitige Diagnose und Behandlung in den meisten Fällen verhindert werden. 

 

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes behandelt?

Die gute Nachricht: in den meisten Fällen kann die Schwangere den Verlauf allein durch die Umstellung der Ernährung und mehr Bewegung positiv beeinflussen. Wichtig ist, die angeordneten Maßnahmen konsequent umzusetzen. So können die negativen Auswirkungen für Mutter und Kind verhindert werden. 

An erster Stelle steht also die Ernährungsumstellung. Wie genau diese aussieht wirst du mit deinem Arzt oder in einer speziellen Beratung besprechen. Welche Umstellung sinnvoll ist hängt von vielen Faktoren wie Gewicht, Ernährungsweise und Bewegung ab. Kurz gefasst kann man sagen, dass meist empfohlen wird die Kohlenhydratzufuhr zu reduzieren. Kohlenhydrate erhöhen den Blutzuckerspiegel – und genau das wollen wir ja vermeiden. 

Auch hilfreich ist es, drei nicht zu große Hauptmahlzeiten und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten zu essen. So wird der Blutzuckerspiegel stabilisiert. 

Eine strenge Diät ist während der Schwangerschaft aber nicht zu empfehlen, denn der Nachwuchs soll ja immer noch mit genügend Nährstoffen versorgt werden. 

Wie du dich richtig ernährst, erklären wir dir in diesem Beitrag.

Der zweite Baustein in der Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes ist die Bewegung. Aber ebenso wie bei der Ernährung gilt auch hier ein gesundes Maß zu finden, das für den Zustand angemessen ist. Spaziergänge von 30 Minuten und einige Gymnastikübungen sind meist schon ausreichend, um eine Insulinbehandlung zu verhindern. Und nebenbei fühlt man sich auch insgesamt fitter und energiegeladener. 

Nur, wenn trotz geänderter Ernährung und ausreichender Bewegung die Blutzuckerwerte weiterhin außerhalb der gewünschten Werte liegen, wird eine Behandlung mit Insulin erforderlich. Insulin ist ein körpereigenes Hormon, welches den Blutzucker senkt und wird unter die Haut gespritzt. Nach der Geburt wird die Behandlung dann wieder abgesetzt. Aber wie gesagt: in den meisten Fällen wird dies nicht notwendig sein, sofern man sich an die empfohlene Ernährungsumstellung und Bewegungsvorgabe hält. Wichtig ist, die Werte regelmäßig zu kontrollieren und auch die Ultraschalluntersuchungen wahrzunehmen. Auch ein zu starkes Wachstum des Kindes durch den erhöhten Blutzucker kann eine Behandlung notwendig machen. 

Ich habe die Diagnose erhalten – und jetzt?

Das Wichtigste nach der Diagnose: mach dich nicht verrückt. Die meisten Schwangerschaften verlaufen trotz der Diagnose Schwangerschaftsdiabetes vollkommen normal. Die Diagnose ist oft ein Schreck, weil man meist überhaupt keine Symptome hatte und trotzdem dann plötzlich ‚krank‘ ist. 

Nach der Diagnose wird der Arzt oder eine Diabetes-Beratungsstelle alle offenen Fragen mit dir klären. Und es wird gezeigt, wie man ab jetzt den Blutzuckerspiegel selbst bestimmen kann. Mit einem kleinen Messgerät kontrolliert man den Wert vor dem Frühstück und jeweils eine Stunde nach den Mahlzeiten. Diese Werte werden notiert und dann vom Arzt beim nächsten Besuch kontrolliert. Und auch man selbst kann so schon abschätzen, ob die Ernährungsumstellung etwas bringt.  Morgens nüchtern sollten die Werte unter 95 mg/dl (5,3 mmol/l) liegen, in der Stunde nach einer Hauptmahlzeit unter 140 mg/dl (7,8 mmol/l). 

Auch wenn diese Messungen und die Umstellung der Ernährung erstmal seltsam sind – man gewöhnt sich schnell daran und hat es so selbst in der Hand, mögliche negative Folgen für sich und das Kind abzuwehren. 

Nach der Geburt normalisiert sich bei der Mehrzahl der Frauen der Blutzuckerspiegel wieder. Zur Sicherheit sollte aber 6 bis 12 Wochen nach der Geburt wieder ein Glukosetoleranztest durchgeführt werden. Auch eine jährliche Diabetes-Kontrolluntersuchung beim Hausarzt ist ratsam, um so einem möglichen Typ 2 Diabetes vorzubeugen. 

Wenn du wissen willst, wie es mir nach der Diagnose Schwangerschaftsdiabetes ergangen ist, dann lies hier weiter.

 

Gab es für dich auch die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes? Wie gehst du damit um?

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